en 
Biopiraterie

Biopiraterie

Buch: Grüne Beute
Grüne Beute: Biopiraterie und Widerstand. Das Buch zur Kampagne aus dem Trotzdem Verlag

Home » Information » 

Biopiraterie - Die Plünderung von Natur und Wissen

Viele Fälle von Biopiraterie sind bereits dokumentiert, immer wieder tauchen in den Zeitungen Berichte über neue Fälle auf. Fast immer kommen diejenigen, die den Raub begehen aus den nördlichen Industrieländern, die genetische Vielfalt und das traditionelle Wissen jedoch aus dem globalen Süden. Viele Menschen wehren sich dort gegen die Kommerzialisierung der Natur und sprechen zum Teil von einem neuen Kolonialismus oder Biokolonialismus.

Sie protestieren gegen das TRIPS-Abkommen der WTO, welches Patente auf Leben ermöglicht und einen strengen Sortenschutz für Nutzpflanzensorten vorsieht. Sie kritisieren z.T. aber auch die Biodiversitätskonvention CBD, die ihnen zwar auf dem Papier Beteiligungsmöglichkeiten einräumt, aber die häufig nicht durchsetzbar sind. Sie wehren sich gegen ein System westlicher Wissenschaft, das alles Wissen monetär verwertbar macht (oder machen will) und die Rechte  der indigenous peoples, der Bäuerinnen und Bauern sowie der Fischerinnen und Fischer nicht anerkennt.

Wir haben auf diesen Seiten einige der bekannten Biopirateriefälle dokumentiert, damit mensch sich selbst ein Bild machen kann.

Wie umfassende Angriffe von Biopiraten auf traditionellen Umgang mit Nahrungspflanzen aussehen können und welche erfolgversprechenden Möglichkeiten es gibt, dagegen vorzugehen, kann der Streit um die Cupuaçu-Frucht zeigen.

Der Neem-Baum ist ein bis zu 18 m hoher Baum, dessen Rinde, Blätter, Früchte und Blüten zur Herstellung von Heilmitteln und Biopestiziden verwendet werden. Die medizinischen Eigenschaften sind seit über 2000 Jahren bekannt und in alten medizinischen Schriften Indiens ausführlich beschrieben. Weltweit wurden jedoch seit 1985 von amerikanischen, japanischen und europäischen Firmen etwa 90 Patente auf Wirkeigenschaften und Extraktionsverfahren von Bestandteilen des Neem-Baumes eingereicht.

Die San Bushmen schätzen den Hoodia-Kaktus seit Generationen für seine Hunger stillende Wirkung. Diese Eigenschaft wurde einem südafrikanischen Laboratorium bekannt, das den Hunger stillenden Wirkstoff isolierte und patentierte. Die Verwicklungen um Hoodia gehen weiter.

Einer der ersten und bekanntesten Fälle war der der amazonischen Lianenpflanze Ayahuasca. Eine kurze Schilderung dieses Falles auch mit Verweis auf den Eintrag im Europäischen Patentamt bietet Amazonlink hier. Eine detaillierte Zeitleiste findet sich hier.

Neue Fälle, die darauf warten, bekannter gemacht zu werden, sind auf einer eigenen Seite zusammengestellt.

termine Lust auf eine Veranstaltung zum Thema Biopiraterie?


17. April 2011 Via Campesina Aktionstag: Aktionen in Brüssel   [mehr...]

 


14.-16. Januar 2011, Seminar: Kämpfe um Saatgut in Niedkaufungen bei Kassel   [mehr...]

 



aktuelles
01.05.2010
Internet-Rundschau Nr. 1/2010 vom 1. Mai   [mehr...]

 

13.04.2009
Internet-Rundschau Nr. 3, April 2009   [mehr...]

 

19.03.2009
Internet-Rundschau Nr.2, März 2009   [mehr...]

 

17.10.2008
Demonstration gegen Patente auf Leben   [mehr...]

 

20.06.2008
Die Zerstörung geht weiter   [mehr...]

 

01.05.2008
Kaperbrief spezial zur COP9 in spanisch, englisch und deutsch erschienen   [mehr...]

 

04.04.2008
Kaperbrief 10 erschienen   [mehr...]

 

26.02.2008
Tagungsdokumentation der 3. Europäischen Saatgut-Tagung erschienen   [mehr...]

 

22.02.2008
Reader zu "Herrschende Naturverhältnisse" erschienen   [mehr...]